„Jugendchöre zelebrieren Musik wie einen bunten Zauberwürfel“, titelte die Berliner Morgenpost nach dem ersten gemeinsamen Konzert des Clara-Schumann-Kinder- und Jugendchores (Leitung: Ute Franzke) mit dem Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin (Leitung: Kelley Sundin-Donig und Friederike Stahmer) und dem Konzertchor des Berliner Mädchenchores (Leitung: Patrizia von Palubitzki) am 9. Februar 2025 in der St. Johanniskirche in Berlin Alt-Moabit. Für den Berliner Mädchenchor war „Rubik“ ein weiteres innovatives Projekt nach „STIMMENÜBERLEBEN“ (2020) und „… und weiße Lakritze aus Lammfell“ (2023).

Vorausgegangen war dem Konzert eine gemeinsame Probenwoche der drei Chöre in Wernigerode im Harz, um das Konzertprogramm zu erarbeiten und sich beim gemeinsamen Musizieren besser kennen zu lernen. Das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen. Marleen Hoffmann schrieb am 10. Februar 2025 in der Morgenpost: „Insgesamt leisteten die Chormitglieder wirklich Herausragendes […] So manche Erwachsenenchöre können sich hier in Sachen Vielfalt, Kreativität und Experimentierfreude wirklich etwas abschauen.“ Das musikalische Spektrum reichte vom Barock bis zu zeitgenössischer Weltmusik. „Bei den Stücken von insgesamt acht Komponistinnen ging es oft um die Themen Freiheit, Zusammenhalt und Selbstbewusstsein“, so Hoffmann. Die Choreografie trug maßgeblich die Handschrift des Basken Basilio Astúlez Duque, der krankheitsbedingt nicht anwesend sein konnte und kurzfristig von der in Berlin lebenden Choreografin, Tänzerin und akrobatischen Turnerin Anna Melnikova vertreten wurde. Die Projektidee stammt von Ute Franzke, die Realisierung wurde ermöglicht durch eine Projektförderung des Chorverbands Berlin.

„Bewegter Chor“

Der Berliner Mädchenchor unter seiner ehemaligen Chorleiterin Sabine Wüsthoff war einer der ersten Kinder- und Jugendchöre in Deutschland, der die statische Choraufstellung immer häufiger aufgab und in Bewegung kam. Jüngere Beispiele für durchchoreografierte Stücke sind „Jubilate Deo“ von Sandra Milleken (2015), „Shopping“ von Sabine Wüsthoff (2015), „The Joiku“ von Jukka Linkola (2017), „Clap Yoʼ Hands“ von George Gershwin (2017), „¡Cantar!“ von Jay Althouse (2017), „Es jeht doch nischt über Berlin“ von Willi Kollo (2017), „Saulīt vēlu vakarāi“ im Arrangement von Andris Sējāns (2017), „Catch a falling star“ von Bob Chilcott (2018), „We are the voices“ von Jim Papoulis (2019) oder „Cikala le Pong Pong“ im Arrangement von Ken Steven (2022), um einige zu nennen, die auf dem YouTube-Kanal für den Chor veröffentlicht sind. Darüber hinaus wurden auch Stücke choreografiert, die von den Sängerinnen selbst komponiert worden waren wie „Warte nur, Goethe!“ (UA Weimar, 2014) oder „Wir haben das Recht“ (UA Berlin, 2019). Die kollektive Erarbeitung eigener Kompositionen war eine weitere Besonderheit des Berliner Mädchenchores.

Bericht: Nicola von Amsberg

Die Rezension von Marleen Hoffmann in der Berliner Morgenpost kann online nachgelesen werden (Kaufartikel).